Unsere Historie

Auf dem Bild sind drei Mitarbeiterinnen der Frauenberatung zu sehen, das Foto entstand vermutlich Ende der 1970er Jahre. Sie sind über ein Bild gebeugt, welches sie gemeinsam anschauen.

Das Frauenhaus Lüneburg existiert seit 1980 und bietet heute Platz für 12 Frauen und ihre Kinder. Den Anfang machten einige Frauen, die sich 1977 aus einem VHS-Kurs zusammen fanden. Sie waren Teil der Frauenbewegung, die sich in dieser Zeit mit dem Grundgedanken „das Private ist politisch“ für die Rechte von Frauen einsetzten und das Thema Gewalt gegen Frauen öffentlich machten. Es vereinte sie die Idee, eine Beratungsstelle für von Gewalt betroffene Frauen aufzubauen.

Zuerst fanden die Beratungen in einer privat dafür angemieteten 1,5 Zimmer Wohnung einmal wöchentlich statt, 1979 konnte ein Lüneburger Hinterhaus angemietet werden und der Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ wurde gegründet.

Auf dem Bild ist eine Gruppe von Menschen zu sehen, die vor dem Lüneburger Rathaus stehen. Zwei Menschen halten ein Transparent. Auf dem steht: Frauen helfen Frauen. Das Foto ist vermutlich 1984 entstanden.
Auf dem Bild ist ein Handwagen zu sehen, der in der Lüneburger Fußgängerzone steht. Der Wagen ist beladen mit verschiedenen Gepäckstücken. Auf zwei Koffern sind Papiere geklebt. Auf den Papieren steht jeweils: Wir wissen nicht, was Ihr Familienrichter Ihnen empfiehlt. Wir empfehlen: Misshandler raus! Das Bild ist vermutlich in den 1980er Jahren entstanden.

Mit viel unentgeltlichem Engagement und durch die Besetzung von ABM-Stellen bauten die Frauen das Autonome Frauenhaus Lüneburg auf. Der Bedarf war groß und sie zogen 1984 in ein größeres Haus um. Schon in der Gründungszeit gab es Zuschüsse von Stadt und Landkreis Lüneburg. Erst 1986 stieg das Land Niedersachsen mit den Richtlinien zur Förderung von Frauenhäusern in die Finanzierung ein. Das Projekt wurde zu einer politischen und öffentlich geförderten Einrichtung.

1990 mietete der Verein ein Haus mit Garten und mehr Platz an, in welchem sich bis heute das Frauenhaus befindet. Viele Frauen und Kinder haben in der Zwischenzeit dort Schutz und Unterstützung gefunden.

Auf dem Bild ist eine Werbetafel zu sehen. Auf ihr wurde folgender Text gesprüht: Gewalt gegen Frauen hat viele Formen. Überfüllte Frauenhäuser. Wir fordern: Wohnraum. Das Bild ist vermutlich in den 1980er Jahren entstanden.
Auf dem Bild ist eine Seite des Flyers zu sehen, den der Verein Frauen helfen Frauen Lüneburg im April 1992 veröffentlicht hat. Auf dem Flyer informiert der Verein über seine Angebote des Frauenhauses und der Frauenberatung.
Auf dem Bild ist ein Tisch zu sehen, auf dem verschiedene Dinge liegen. Es gibt ein Schild mit der Aufschrift: 35 Jahre Frauenhaus Lüneburg. Es gibt verschiedene Flyer und Hefte. Es sind Informationen über Hilfsangebote.

In den folgenden Jahren wurden unter der Trägerschaft des Vereins weitere Projekte ins Leben gerufen. So gründeten, als 2002 das Gewaltschutzgesetz in Kraft trat, die Frauenhäuser Lüneburg, Uelzen und Lüchow als Modellprojekt den BISS e.V. (Beratungs- und Interventionsstelle). Die BISS-Beraterinnen informieren Frauen über ihre rechtlichen Möglichkeiten zu Schutz und Hilfe bei Gewalt. So besteht beispielsweise durch das Gewaltschutzgesetz die Möglichkeit, den Täter bis zu 14 Tage der Wohnung zu verweisen. Aus dem Modellprojekt wurde eine feste Institution. Zusammen mit dem „Runden Tisch gegen Gewalt in der Familie“ wurde die BISS e.V. Teil eines Lüneburger Netzwerks, welches bis heute zusammen arbeitet.

Die Beratungsstelle des Vereins wurde 2007, erstmals durch Landesmittel finanziert, zu einem eigenständigen Projekt mit dem Namen FiF (Frauen informieren Frauen).
Der Verein unterhält seitdem die drei Projekte Frauenhaus, Frauenberatungsstelle und „BISS- Beratungsstelle nach dem Gewaltschutzgesetz“.