Unsere Historie
Das Frauenhaus Lüneburg existiert seit 1980 und bietet heute Platz für 12 Frauen und ihre Kinder. Den Anfang machten einige Frauen, die sich 1977 aus einem VHS-Kurs zusammen fanden. Sie waren Teil der Frauenbewegung, die sich in dieser Zeit mit dem Grundgedanken „das Private ist politisch“ für die Rechte von Frauen einsetzten und das Thema Gewalt gegen Frauen öffentlich machten. Es vereinte sie die Idee, eine Beratungsstelle für von Gewalt betroffene Frauen aufzubauen.
Zuerst fanden die Beratungen in einer privat dafür angemieteten 1,5 Zimmer Wohnung einmal wöchentlich statt, 1979 konnte ein Lüneburger Hinterhaus angemietet werden und der Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ wurde gegründet.
Mit viel unentgeltlichem Engagement und durch die Besetzung von ABM-Stellen bauten die Frauen das Autonome Frauenhaus Lüneburg auf. Der Bedarf war groß und sie zogen 1984 in ein größeres Haus um. Schon in der Gründungszeit gab es Zuschüsse von Stadt und Landkreis Lüneburg. Erst 1986 stieg das Land Niedersachsen mit den Richtlinien zur Förderung von Frauenhäusern in die Finanzierung ein. Das Projekt wurde zu einer politischen und öffentlich geförderten Einrichtung.
1990 mietete der Verein ein Haus mit Garten und mehr Platz an, in welchem sich bis heute das Frauenhaus befindet. Viele Frauen und Kinder haben in der Zwischenzeit dort Schutz und Unterstützung gefunden.
In den folgenden Jahren wurden unter der Trägerschaft des Vereins weitere Projekte ins Leben gerufen. So gründeten, als 2002 das Gewaltschutzgesetz in Kraft trat, die Frauenhäuser Lüneburg, Uelzen und Lüchow als Modellprojekt den BISS e.V. (Beratungs- und Interventionsstelle). Die BISS-Beraterinnen informieren Frauen über ihre rechtlichen Möglichkeiten zu Schutz und Hilfe bei Gewalt. So besteht beispielsweise durch das Gewaltschutzgesetz die Möglichkeit, den Täter bis zu 14 Tage der Wohnung zu verweisen. Aus dem Modellprojekt wurde eine feste Institution. Zusammen mit dem „Runden Tisch gegen Gewalt in der Familie“ wurde die BISS e.V. Teil eines Lüneburger Netzwerks, welches bis heute zusammen arbeitet.
Die Beratungsstelle des Vereins wurde 2007, erstmals durch Landesmittel finanziert, zu einem eigenständigen Projekt mit dem Namen FiF (Frauen informieren Frauen).
Der Verein unterhält seitdem die drei Projekte Frauenhaus, Frauenberatungsstelle und „BISS- Beratungsstelle nach dem Gewaltschutzgesetz“.